Sind wir mal ehrlich: Als Gründer oder Selbständiger schaut man aufs Geld. Immer. Und da ist die Option “ich mache das einfach selbst” oft die, für die man sich entscheidet. Unter Designern wird dieser Moment oft kritisiert, eben weil wir ja gelernt haben dir in diesem Moment zur Seite zu stehen und das Beste aus dem Plakat, Flyer, Website.. was auch immer herauszuholen.
Natürlich bist du dir selbst dessen bewusst, dass ein Designer diese Arbeit viel besser und vermutlich schneller machen könnte – aber der kostet eben Geld. Es selbst zu versuchen kostet dich in dem Moment “nur” deine Zeit und Nerven. Zudem beobachte ich immer wieder, dass Gründer und Selbständige eine riesige Lernbereitschaft haben, um verschiedene Dinge später eigenständig lösen zu können. Deshalb habe ich mich entschieden, diesen Artikel zu schreiben – Du willst es lernen, du willst es selbst versuchen, also los: Hier meine fünf Tipps die dir helfen, selbst leichter etwas zu gestalten.
Read? Set, go!
Grundregel Nummer eins und großes Problem aller Software-Anbieter, die Design für Laien leicht machen wollen. Hier wird nämlich immer mit “perfekten” Vorlagen gearbeitet, die aber vielleicht gar nicht den Anforderungen deiner Gestaltung entsprechen. Nicht selten habe ich es erlebt, dass Kunden zu mir im Take Off Day für ihre Website gesagt haben: ”Ich hab das selbst versucht mit dem und dem Template, aber mit meinen Inhalten sah einfach alles nur blöd aus.” Warum ist das so? Weil deine Inhalte und das, wie sie dargestellt werden zusammen passen müssen – um wirkungsvoll zu sein und nicht nur schick auszusehen.
Setz dich also hin und plane, was genau du gestalten möchtest. Nutzen wir in diesem Artikel zur Vereinfachung das Beispiel eines Flyers: Für wen ist der Flyer gedacht? Was möchtest du mit dem Flyer erreichen? Welche Texte und Bilder müssen also auf dem Flyer abgebildet sein? Was darf auf keinen Fall fehlen? Wenn du diese Sammlung zusammengestellt hast, gehts weiter mit Schritt 2.
Grundregel Nummer zwei hat mit einer wunderbaren Funktion von gutem Design zutun: Den Betrachter leiten und verständlich machen, was nun zu tun ist. Genau das willst du in diesem zweiten Schritt für dich klären – auch hier wird noch nicht gestaltet! Überlege dir, was der Betrachter zum Beispiel nach dem Lesen des Flyers tun soll. Deine Website besuchen? Ein Angebot buchen? Deine Produkte kennen? Einen Rabattcoupon einlösen?
Dieses Ziel ist beim Gestalten absolut wichtig, denn genau danach kannst du nun den inhaltlichen Aufbau deines Flyers planen. Weil ich das immer wieder gefragt werde “Kann ich auch mehrere Ziele haben?” möchte ich das hier noch kurz besprechen: Wir haben mit unserem Business IMMER mehrere Ziele. Wir wollen Traffic auf unserer Website, mehr Verkäufe unserer Produkte, mehr Reichweite, mehr mehr mehr. Ist klar. Wenn wir aber versuchen, alles auf einmal zu erreichen, erreichen wir in Summe viel weniger. Wenn wir uns auf ein bestimmtes Ziel konzentrieren, erreichen wir weit mehr. Warum? Weil mein Gegenüber weiß, was zutun ist.
Stell dir vor jemand gibt dir 100 Aufgaben, sagt dir aber nicht, welche davon als erstes erledigt werden soll oder welche am wichtigsten ist. Du würdest vermutlich einfach irgendwo anfangen und dich dabei sehr verloren und ziellos fühlen. Also: Überlege dir genau EIN Ziel, das der Betrachter deines Flyers tun soll.
Grundregel Nummer drei beobachte ich leider immer wieder bei Nicht-Designern: Flächen werden grundsätzlich überladen. ALLES IST IMMER SO GROSS UND VOLL DAMIT MAN AUCH JA NICHTS VERPASST! Puh, elegant und ansprechend ist oft anders. Das ist okay, weil derjenige es vermutlich nicht anders gelernt hat. Und allein durchs Lesen dieses Artikels wirst du nun nicht mehr dazugehören 😉
Als Designer wird man tatsächlich zu Beginn der Ausbildung oder des Studiums gezwungen, Weißräume lieben zu lernen. Platz ist was Gutes, es muss nicht jede Fläche genutzt werden. Wenn man das einmal verstanden hat, kann man nicht mehr zurück. Denn: Wenn das, was im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen soll etwas Raum und Luft bekommt, findet der Betrachter allein dahin. Man muss es nicht optisch hervorheben durch fett machen, unterstreichen, riesig schreiben, farblich hinterlegen. Es reicht, dem wichtigsten Objekt Raum zu geben.
Hart, ich weiß. Aber schau dich mal um: Gute Werbeplakate leiten dich zur main message. Die wichtigsten Objekte stechen hervor, ohne dass sie künstlich Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Überlade beim selbst Gestalten also nicht. Wie du das schaffen kannst, zeige ich dir in Schritt 4.
Grundregel Nummer vier ist ganz nah mit der vorherigen Regel verknüpft. Wenn du die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Objekt lenken willst, stelle es optisch in den Vordergrund. Alles andere findet im Hintergrund Platz. Das bedeutet auch, dass manche Objekte kleiner sein müssen als andere. Auch das ist ein harter Brocken, ich weiß.
Erinnere dich aber an Grundregel Nummer 2: Du möchtest dem Betrachter ganz einfach und ohne optisch zu brüllen sagen, was er tun soll. Ein einfacher Trick ist hier also, die wenigen wichtigsten Dinge groß zu machen und damit in den Vordergrund zu stellen. Alles andere gestaltest du kleiner, es steht damit im Hintergrund. Als kleine Orientierung würde ich dir empfehlen, nicht mehr als drei Dinge im Vordergrund zu platzieren.
Übrigens: “Hintergrund” heißt nicht “verschwunden”. Wenn deine Website auf dem Flyer steht und der Betrachter diese sucht, wird er sie finden. Auch wenn sie klein irgendwo am Rand steht.
Grundregel Nummer 5 ist die klassische Predigt jedes Designers: “Bitte achte auf Einheitlichkeit!”. Ja ja Lisa, is klar… aber wie genau denn jetzt?
Einheitlichkeit gibt dem Auge Ruhe und die Möglichkeit, deine wichtigste Message leicht zu finden, sonst springt es nämlich zwischen allen Informationen hin und her – womit wir wieder beim Gefühl der 100 frustrierenden Aufgaben wären. Definiere also einmal (Beispiel Flyer): Drei Schriftgrößen – Headline, Fließtext und Fußnote. Definiere maximal drei Farben, diese sollten natürlich zusammenpassen. Nutze für den gleichen Zweck immer die gleiche Farbe und achte auch hier darauf, dass es auffällige Farben und weniger auffällige Farben gibt. Lege dir ein Raster für den Flyer an, bei dem du dem Auge des Betrachters durch Aufteilung in Spalten ebenfalls Ruhe schenkst.
So. Das wars, jetzt hast du ein paar wichtige Tricks an der Hand, wenn du mal wieder selbst einen Banner, einen Flyer etc gestalten musst. Leg los mit der Gestaltung. Inspiration findest du zum Beispiel auf Pinterest.
Übrigens: Wenn du ein Logo & CI oder eine Website brauchst, stehe ich dir dabei sehr gern mit meinem Take Off Day Workshop zur Seite. Das tolle daran ist: Nach unserer Zusammenarbeit bist du in der Lage, dein Design eigenständig zu nutzen und anzupassen. Du bist also nicht von mir abhängig, ich freue mich aber natürlich trotzdem wenn du wiederkommst!
Hier findest du alles zu meinem Angebot: www.lisakoch.de
Happy Day für dich,
Lisa